An Gott glauben ??

Das tun nur Leute die geistig nie erwachsen geworden sind …

image485So dachte ich als ich ungefähr zwanzig Jahren alt war.

Als Kind bin ich gläubig gewesen und hatte seit meiner Kindheit den festen Entschluss gefasst nach Afrika zu gehen um den Menschen dort von Jesus zu erzählen.

Als Zwölfjähriger bin ich in ein Priester-Seminar gegangen um Pater zu werden.

Aber als die Pubertät anfing sahen die Mädchen wirklich interessant aus. Diese Idee als Priester nicht heiraten zu dürfen, konnte ich nicht so gut verkraften. So war es auch eine Scham für mich in dieser Zeit an Gott zu glauben.

 

image054GEISTLICHER DURST

Als Siebzenjähriger startete ich die Religion der Ägypter und der Eskimos zu studieren; in der Schule konnten wir Aufgaben wählen und das waren die Themen für die ich mich entschied. Danach waren Hinduismus und Yoga Lektionen für mich von Interesse. Es bedeutete eine weite, neue Welt, befreit von diesem Korsett des kirchlichen Christentum. Ich wollte mich ganz abwenden von allen alten Gedanken und Anschauungen und ein neues Leben beginnen.

Bei diesen Yoga Lektionen begegnete ich jemand der sich auch in allerlei geistliche Welten vertiefte und dabei Haschisch rauchte. Es schien mir sehr fesselnd mein eigenes Bewusstsein verändert zu sehen unter dem Einfluss von bewusstseinserweiternden Mitteln, während ich selbst dabei nur Zuschauer blieb.

Ich begann Haschisch zu rauchen und später LSD zu nehmen. Ich war sehr begeistert über all die neuen Dinge die ich entdeckte und stürzte mich in die Welt der östlichen Philosophien.

Das Tibetanische Totenbuch beeindruckte mich tief und auch das I Ching, ein chinesisches Orakelbuch. Gleichfalls der Tarot und der Zenbuddhismus sprachen mich sehr an. Und daneben schnüffelte ich an der Welt der Magie, der Astrologie, der Antroposophie, der Welt der Mescaline der Indianer, usw., usw. Kurzum, ich hatte ein schrecklichen geistlichen Durst.

image407Manchmal sonderte ich mich ab, um in der Natur zu fasten um ein Durchbruch in meinem Geist zu erleben. Ich wollte das wirkliche Leben finden, die richtige Freiheit, die Wahrheit und der Sinn vom Bestehen, und nicht, wie der Rest der Masse, festgefesselt sein an zeitliche Dinge um nachher im Tod unter zu gehen.

 

MÜDE VOM SUCHEN

Nach fünf Jahren in denen ich intensiv auf der Suche gewesen bin, sah ich auf einmal dass ich tatsächlich nicht auf dem breiten Weg der Masse war, aber auf einem alternativen Parallelweg, der aber genau in dieselbe Richtung führte mit dem selben Ende.

Ich fing an müde zu werden von all diesem Suchen. Es hatte schließlich kein Sinn. Da blieb nichts anderes übrig als, genau wie alle anderen, so ein bisschen in seiner eigenen Art durch das Leben zu holpern (stolpern).

Inzwischen hatte ich, außer geistig, auch leiblich angefangen zu wandern. Ich hatte eine Stimme in meinem Inneren gespürt, die mir sagte, dass ich in den Norden des Landes gehen sollte.

Ich hatte keine Lust dazu, aber spürte sehr deutlich, dass ich dieser Stimme ganz vertrauen konnte. Also, in einer bestimmten Zeit zog ich und meine Frau mit unseren zwei Kindern los, in einem alten Zigeunerwohnwagen, durch einen Traktor gezogen.

In dieser Zeit kam ein Studium oder arbeiten zu gehen nicht in Frage, dazu war ich zu unruhig.

 

LEBENSGEMEINSCHAFT

Nach einigen Monaten umherziehen mit dem Wohnwagen, trafen wir im Norden von der Niederlande eine große Lebensgemeinschaft an von Jesus-Leute. Sie waren sehr gastfreundlich und wir durften uns einige Tage in ihrem Garten erholen von unserer Reise.

Ihr Glauben fand ich kindisch, aber ich erfuhr dennoch etwas sehr kostbares unter ihnen: ein Stück reine Liebe ohne Nebenabsichten.

Fünf Tage nach unsere Ankunft entscheidete ich mich auf einmal Jesus an zu rufen.

Nicht weil ich auf einmal so gläubig geworden war, aber eher um anderen und mir selbst zu beweisen, dass das Christentum eine leere Schale war, nichts anderes als eine Sammlung religiöser Regeln und drückender Vorschriften. Ich wollte auf diese Art alle christliche Einflüsse, die auf mein Leben eingewirkt hatten, mit Wurzel und allem drum und dran ausziehen.

 

KAMPF

Ab diesem Moment entbrannte ein heftiger Kampf in mir, wie ein Krieg der ausbrach. Es war nachts und dieser Kampf dauerte einige Stunden. Verschiedene Leute kamen in unser Zimmer und wachten über mich und beteten. Sie wussten was los war…

Ich sah mein Leben an mir vorbei gehen: meine Vorhaben als Kind um wirklich aus Liebe zu leben und was davon übrig geblieben war. Ich fühlte mich schmutzig, unsauber, egozentrisch. Wurde in dieser Stunde ins volle Licht gestellt und konnte nichts verbergen.

Die vorangehenden Jahre hatten ganz viele Philosophien und Religionen auf mein Geist eingewirkt, aber hier war etwas, dass sich direkt und sehr persönlich auf mein Herz richtete.

Während dieser Stunde fing ich auch an zu entdecken, dass etwas in mir war, eine Person, ein Geist, der mich in Intelligenz weit übertraf. Während meinem ersten LSD‑Trip hatte er von mir Besitz ergriffen und er schien entschieden zu sein nicht fort zu gehen.
Zugleich wurde der Name Jesus immer wieder ausgesprochen und ich erfuhr dabei eine intensive persönliche Liebe, eine Liebe ohne Urteile oder Vorwürfe.

 

LOSGESCHNITTEN

Auf einem bestimmten Augenblick erreichte dieser Kampf einen Höhepunkt. Ich sah mich selbst im vollen Licht und schämte mich zu Tode. Und da sah ich diesen bösen Geist, demaskiert, ein Wesen mit einem abscheulichen, angsterregenden, tiefen Hass. Und anderseits diese große Autorität, diese Macht und intensive Liebe, verbunden mit dem Name Jesus.

image476Dann brach ich und schrie es innerlich aus: “Gott, wenn Du wirklich da bist, lass mich sterben!”, so eine Scham war da und solch ein Verlangen um für immer befreit zu werden.
In diesem Augenblick fühlte ich einen kurzen, scharfen Schmerz, der durch mich ging, als ob ich los geschnitten wurde.

In diesem Augenblick wurde ich befreit, los geschnitten von meiner Vergangenheit, dieses ewige ungesättigte Gefühl verschwand und dieser böse Geist mit einigen von seinen Kompanen wurde mit Kraft in Jesu Name ausgetrieben. Es war mir schon aufgefallen, dass während die Leute um mich herum beteten und speziell in dem Moment als sie Jesu Name aussprachen, diese Kräfte mit Angst zurückwichen.

 

KEIN FROMMER KRAM, GETUE, ABER REALE KRAFT

In den Wochen die folgten, konnte ich nur sehr staunen. Es war also wirklich Jesus um den sich alles drehte!

image384Die Bibel wurde eine große Offenbarung für mich und jeden Moment, in dem ich konnte, las ich darin. Einen Tag las ich, dass wenn jemand krank ist, er sich mit Öl salben lassen muss in dem Namen des Herrn und dass das Gebet des Glaubens dem Kranken retten wird, und der Herr ihn aufrichten wird.

Ich leidete seit zwei Jahren an einer chronischen Infektion in beiden Lungen und noch an der Folge einer Gehirnnerveninfektion, ich beschloß also mich salben zu lassen.

Das wurde getan und ich war von dem selben Moment geheilt. Von diesem Moment an stoppte ich zu rauchen und es kostete mir sogar keine Mühe. Ich hatte die Nacht von meiner Bekehrung schon aufgehört Drogen zu nehmen.

Um mich herum sah ich in dieser Zeit viele andere die sich bekehrten und geheilt wurden, auch viele Drogensüchtige. Es war eine große Ermutigung zu sehen wie Gott auch in Anderen wirkte. Dies ist keine Religion, das ist Leben! Kein frommes Getue, aber eine reale Kraft! Gott war mein Vater geworden und ich erfahrte Seine persönliche Fürsorge für mich.

 

VIEL ELEND, ABER AUCH FORTSCHRITTE

Dieser Wendepunkt in meinem Leben fand statt in 1976. Gott ist im Zentrum von meinem Leben geblieben, aber es kostet manchmal einen ziemlichen heftigen Kampf, dass er auf dem ersten Platz bleibt. Da sind ziemlich viel Kriegsschauplätze in einem christlichen Leben. Das Leiden wird tiefer aber die Kraft und die Freude zum Glück noch tiefer. Man sieht auch jedes Mal Sieg und dass Gott wirklich Gebete erhört.

Fünf Jahre nach meiner Bekehrung ist meine Frau weggegangen und ist zurückgekehrt in das ‘freie Leben’ von vorher. Einige Jahre habe ich mich alleine um unsere vier Kinder kümmern müssen. Diese Scheidung gab viel Schmerz und Trauer, aber gerade in diesen Jahren habe ich viel von Gott erfahren dürfen. In praktische Sachen hilft Er, aber auch tiefe innerliche Heilunge schenkte Er. “Alle Dinge dienen zum Besten für diejenigen die Gott lieben”, verspricht die Bibel und das habe ich erfahren. Selbst durch Elend geht man aufwärts!

 

KINDERTRAUM ERFÜLLT

Seit meine Bekehrung bin ich viel unterwegs gewesen um anderen von Jesus zu erzählen, am Anfang besonders in Kneipen und auf der Straße. Seit 1987 habe ich mit Asylanten gearbeitet und viele sind in die Kirche mitgekommen. Zum Glück war unsere Kirche ein Platz wo eine gesunde Predigt war und wo Kraft war um Menschen zu befreien und zu heilen. Diese Arbeit spitzte sich die letzte Jahre mehr und mehr zu auf Afrikaner. Es schien also, dass Gott angefangen hatte das, was Er in meiner Kleinkindszeit in meinen Herz gepflanzt hat, aus zu wirken. Von 2001 bis 2002 bin ich in Burkina Faso, Afrika, gewesen um den Herrn zu dienen und seitdem unterstützen meine Frau (die selbst Afrikanerin ist) und ich verschiedene Leute in Afrika. Gott ist treu.

 

DIE TÜR

Jesus sagt: “Ich bin die Tür”.

Ich hoffe dass sie auch durch diese Tür diese neue Welt rein spazieren und dass sie sich nichts daraus machen was ihre Familie, Freunde oder Nachbarn davon denken. Meine Bekehrungsgeschichte ist ziemlich stürmisch ‑ dass ist wegen meine Vergangenheit und meinen Charakter ‑ aber im allgemeimen geht es da weniger sensationell zu. Aber der Himmel in den sie dann eintreten ist darum nicht minder!

Und das Alles fängt ganz einfach an im Vertrauen zu Jesus, Seine Worte zu glauben und darauf zu reagieren. Gott ist großartig. Ich bin Ihm dankbar. Und ich hoffe, dass sie auch bald entdecken werden wie sehr Er Sie liebt.

Robert Severin